In diesem Artikel erfährst du, wie ich zur NeuroGraphik gekommen bin und welche Bedeutung Zeichnen in meinem Leben hatte und hat. Und ich zeige dir 5 Gründe, warum ich neurographisch Zeichnen liebe.
Ich habe als Kind schon gerne gezeichnet. Später in der Schule hatte ich Kunst-Leistungskurs und studiert habe ich Landschaftsarchitektur. Es sah so aus, als ob das Zeichnen einen Platz in meinem Berufsleben finden sollte…
Privat habe ich eher selten gezeichnet. Ab und zu hatte ich mal das Bedürfnis, etwas Schönes zu gestalten und zeichnete oder malte etwas ab (meist Motive aus der Natur). Aber ich sah nicht wirklich einen Sinn darin, deshalb fehlte mir oft die Motivation und manches Bild blieb unvollendet.
Im Beruf habe ich zuerst noch Garten-Pläne gezeichnet. Später als Dozentin machte ich nur noch ab und zu Skizzen und Zeichnungen, um Lerninhalte anschaulicher zu machen.
Das Zeichnen für den Beruf nahm wieder Fahrt auf, als ich in der Ausbildung zum Lerncoach bei Farida Tlilli die wunderschön gestalteten Flip-Charts sah. Das wollte ich auch können! Ich kaufte mir Flip-Chart, Blöcke und Stifte von Neuland und ein Buch über Flip-Chart-Gestaltung. Bei der Vorbereitung von Workshops und Präsentationen war von da an die Flip-Chart-Erstellung für mich immer der schönste Teil.
Ich entdeckte die Welt der Visualisierung, interessierte mich für Sketch-Notes, Graphic-Recording und Visual Coaching. In mir war eine Sehnsucht danach, das Zeichnen noch mehr mit meiner beruflichen Tätigkeit zu verbinden. Und die bestand neben Unterrichten inzwischen mehr und mehr aus Coaching.
Dann entdeckte ich die NeuroGraphik.
Die Verbindung von Zeichnen und Selbstcoaching hat mich sofort fasziniert. Meine erste neurographische Zeichnung war der Lebenskompass, den ich in einem kostenlosen Webinar bei Jörg Lehrmann zeichnete.
Bild: Meine erste neurographische Zeichnung, der Lebenskompass
Ich wusste sofort: das ist meins! Von da an ließ mich die NeuroGraphik nicht mehr los.
Ich mag es, wenn Dinge einfach sind. So wie NeuroGraphik.
Eine neurographische Zeichnung besteht aus einfachen Grundformen: der neurographischen Linie und den geometrischen Grundformen Kreis, Dreieck und Viereck. Das kann wirklich jeder zeichnen. Und man muss nicht erst lange üben, bevor man erste Erfolgserlebnisse hat.
Zum Zeichnen brauche ich weder besonderes Material, noch irgendwelche langwierigen Vorbereitungen. Normales Papier, ein paar Stifte, einfach das, was da ist. Die meisten Buntstifte, die ich nutze, sind noch aus meiner Studienzeit. Zur Not tut es auch mal ein Kassenbon und ein Kugelschreiber. Oder mein Notizbuch. Neurographisch zeichnen kann ich jederzeit und überall: im Meeting, im Wartezimmer, in der Bahn…
Jede NeuroGraphik basiert auf den acht Schritten des Basisalgorithmus. Diese festgelegte Schrittfolge gibt mir Sicherheit und einen Rahmen. So habe ich immer den Überblick, weiß wo ich bin und was der nächste Schritt ist. Das fand ich besonders am Anfang meiner „neurographischen Karriere“ hilfreich. Inzwischen sind mir diese Schritte in Fleisch und Blut übergegangen. Und ich schätze sie heute noch. Sie helfen mir dabei, den Fokus auf mein Thema zu behalten, auch wenn ich während des Zeichnens mal völlig im Flow bin. Wenn ich wieder auftauche, weiß ich sofort wieder, wo ich bin und was als nächstes zu tun ist.
Früher dachte ich, dass man entweder kreativ ist, oder nicht. Ich habe mich nie für besonders kreativ gehalten. Das hat sich inzwischen geändert. Heute weiß ich, dass Kreativität eine Fähigkeit ist, die man trainieren kann und die bestimmte Bedingungen braucht, um sich entwickeln zu können. Kreativität braucht einerseits einen Rahmen und andererseits Freiheit. Und genau das bietet die NeuroGraphik. Den Rahmen bieten die festgelegten Schritte, nach denen gezeichnet wird. Und innerhalb dieses Rahmens bin ich als Zeichnende frei, mein Bild so zu gestalten, wie es mir gefällt. Ich bin Künstlerin, Gestalterin.
Die Selbstbeobachtung ist ein wichtiger Teil beim neurographischen Zeichnen. Ich achte auf das, was ich sehe und denke, auf meine Gefühle und auf meine körperlichen Empfindungen. So kann ich mich und meine Bedürfnisse besser kennenlernen.
Durch die Achtsamkeit bin ich völlig im Hier und Jetzt. Oft erlebe ich das neurographische Zeichnen als geradezu meditativ. Für mich ist das eine wunderbare Möglichkeit, mir eine Auszeit vom Alltag zu nehmen. Ich habe es mal mit Meditation versucht, das fand ich oft schwierig. Meine Gedanken sind mir immer wieder wie eine wilde Pferdeherde durchgegangen. Beim neurographischen Zeichnen komme ich viel leichter in einen Flow und kann abschalten. Das fördert auch meine psychische Widerstandskraft.
Ich habe früher (als ich noch in einer Buchhandlung gearbeitet habe) tonnenweise Selbsthilfebücher gelesen. Naja, meist blieb es nur beim Lesen, umgesetzt habe ich wenig.
Wenn ich aber mit NeuroGraphik an einem persönlichen Thema arbeite, komme ich ganz automatisch ins Tun. Die Gestalt meines Themas verändert sich durch das, was ich tue. Ich erfahre Selbstwirksamkeit. Dadurch verändert sich auch oft mein Denken, meine Einstellung zu dem Thema.
NeuroGraphik ist Denken mit dem Stift. Neurographisches Zeichnen hilft mir dabei, eingefahrene Denkmuster zu verlassen. Es entstehen neue Verbindungen, neue Ideen und Lösungen tauchen auf.
Als ich 2019 die NeuroGraphik kennengelernt habe, hätte ich niemals gedacht, wo mich das mal hinführen wird.
Ich bin kreativer geworden, achtsamer, selbstbestimmter, mutiger. Ich habe mich selbstständig gemacht, ein Online-Business gestartet, Sachen, die ich früher nie für möglich gehalten hätte.
Und jetzt hoffe ich, bald mein Trainer-Diplom in den Händen zu halten und bin sehr gespannt, wohin mich diese kreative Reise noch führen wird.
UPDATE: Anfang Februar 2022 ist mein Diplom eingetroffen!
Und im November findet schon mein 9. NeuroGraphik Basiskurs statt. Bist du mit dabei?
Was denkst du?