"Warum bringe ich Dinge nicht zu Ende?"

Vielleicht kennst du das: Du hast eine Idee, die dich begeistert. Du legst los, voller Elan – und plötzlich ist die Luft raus. Irgendetwas bremst dich, obwohl du doch von der Sache überzeugt bist. Du beginnst an dir zu zweifeln und fragst dich: "Warum bringe ich Dinge nicht zu Ende?"

So geht es mir schon eine Weile mit der Idee, meine Workshops und Kurse als Selbstlern-Varianten anzubieten. In diesem Artikel lasse ich dich an meinem inneren Prozess und meinen Erkenntnissen teilhaben. Vielleicht erkennst du dabei auch etwas von dir selbst wieder. 

Selbstlernkurse: eine gute Idee?

Ich plane schon lange, die Aufzeichnungen meiner Kurse und Workshops so aufzubereiten, dass ich sie als Selbstlern-Varianten anbieten kann.

Denn das hätte viele Vorteile:

Interessierte könnten jederzeit darauf zugreifen, müssten nicht warten oder sich an bestimmte Termine binden. Ich könnte vielleicht mehr Menschen mit NeuroGraphik „versorgen“. Jede:r könnte im eigenen Tempo lernen. Ich hätte endlich etwas für all jene, die nach Aufzeichnungen fragen. Und ich müsste mir nicht ständig Gedanken machen, ob sich wohl genug Teilnehmerinnen für den nächsten Kurs finden. Es wäre auch eine zusätzliche Einnahmequelle.

Das sind viele gute Gründe.

Erfahrung und Material habe ich reichlich, die technischen Voraussetzungen stehen. Zeit habe ich auch. Also kann's losgehen. 

Ich habe auch schon ganz oft angefangen. Und wieder aufgehört. 

Viele gute Gründe - und trotzdem geht es nicht voran

Ich bekomme nichts fertig. Seit Wochen, Monaten – sind es gar Jahre? (Okay, jetzt übertreibe ich vielleicht ein bisschen.)

Etwas nicht zu Ende zu bringen ist eigentlich gar nicht meine Art. Aber in diesem Fall dann doch. Und deshalb frage ich mich: Warum? Was steckt dahinter? 

Warum bringe ich Dinge nicht zu Ende?

Eigentlich ist es mir klar:

Live mit Menschen zu arbeiten macht mir einfach mehr Freude. Ich brauche den Kontakt, den direkten Austausch. Die Aktion und Reaktion meines Gegenübers - das ist wie ein gemeinsamer Tanz.

Gut, wenn das so ist, kann ich doch einfach den Plan mit den Selbstlernkursen ad acta legen. 

Das habe ich schon mal versucht. Aber die Idee lässt mich einfach nicht los.

Etwas in mir bleibt dran, treibt mich an, motiviert mich. Bis ich denke: „Das mach’ ich jetzt, da hab’ ich richtig Lust drauf!“

Also stecke ich ein paar Stunden ins Sichten und Schneiden von Videos. Oder in die Einrichtung eines Kursbereiches. Oder in das Konzept für einen Selbstlernkurs.

Und dann – verpufft die Energie wieder. Wie ein kurzes Auflodern. Ein Strohfeuer.

Und ich frage mich erneut:

Warum fange ich immer wieder an – und was bremst mich?

Ist es Angst? Bequemlichkeit?

Ist es die altbekannte Aufschieberitis – die ich doch eigentlich schon hinter mir wähnte?

Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen. 

Innehalten und Lauschen: Wer meldet sich? 

Wenn ich genauer hin höre, melden sich da verschiedene Stimmen in mir. 

Ein Teil von mir möchte niemanden enttäuschen, es allen recht machen und gerne das anbieten, wonach die Menschen mich fragen.

Ein anderer Teil fände es gut, auch ohne regelmäßige Live-Workshops Geld zu verdienen.

Dann gibt es noch die professionelle Trainerin in mir, die einen gewissen Anspruch hat. Sie sagt: „So ein Selbstlernkurs muss ganz anders aufgebaut sein – da reicht es nicht, einfach eine Live-Aufzeichnung zu schneiden.“

Und schließlich meldet sich der gesundheitsbewusste Selbstfürsorge-Anteil, der mich warnt, mir zu viel vorzunehmen – und mich liebevoll erinnert, auch gut für mich selbst zu sorgen.

Ach herrje. Die Lage wird langsam unübersichtlich.

Mit NeuroGraphik Klarheit gewinnen

Wenn sich in meinem Kopf alles zu einem undurchdringlichen Knäuel verknotet, hilft Zeichnen. Um einen Überblick zu gewinnen, nehme ich Kontakt zu meinen Anteilen auf und bringe sie aufs Papier. 

Antreiber und Herzenskind

Zuerst taucht ein Antreiber auf (das Dreieck). 

Der findet die Idee richtig gut, ist begeistert von den Vorteilen. Möchte am liebsten sofort loslegen. Er zeigt sich mit kribbeliger Vorfreude im Bauch. Was er für mich erreichen möchte: den Druck rausnehmen beim Verkaufen und den Sommer (die Sonne!) genießen können. 

Fühlt sich gar nicht mehr so picksig an. Es ist ein fürsorglicher Antreiber, der verhindern möchte, dass ich ausbrenne. 

Der nächste Teil, der auftaucht, sagt, dass live viel besser ist und dass das mit den Aufzeichnungen keine Freude macht. Er braucht den Kontakt zu Menschen, den Austausch, die Verbundenheit. Er zeigt sich durch einen Druck im Nacken- und Schulterbereich und durch ein Gefühl von Traurigkeit. Es ist mein Herzenskind, das sich da zeigt. 

Mein Herzenskind hat viele Tränen. Es hat Angst, dass es nicht mehr spielen darf und dass es nur noch vernünftig sein muss. Es will spielerische Leichtigkeit, Verbundenheit, Spontanität und Lebendigkeit. 

Auf dem Papier beginnen die Linien zu tanzen. 

Ich spüre Freude.

Und was bedeutet das jetzt?

Ich entdecke, dass beide in dieselbe Richtung wollen, mein Herzenskind und mein Antreiber. Nur die Art und das Tempo der Bewegungen sind ganz unterschiedlich. Und das darf so sein. 

Wichtig dabei ist: das Herzenskind geht vor und erforscht spielerisch den Raum. 

Auf dem Papier ist das ganz einfach. Im Leben nicht so ganz. 

Ist das Bild schon fertig?

Ja und nein. Es ist eine Momentaufnahme meines Prozesses. Im Moment habe ich kein Bedürfnis, weiter zu zeichnen. Vielleicht später. 

Und das passt ja auch wunderbar zu meinem Thema: Es muss nicht immer alles fertig (perfekt) sein, um hilfreich oder gut zu sein. 

Jetzt lasse ich das Bild einfach wirken. Ich sehe so viel darin. Und lasse mich überraschen. 

Was wohl aus dieser Bohne wachsen wird? 

Der Frühling ist voller Hoffnung. 

Wenn du selbst immer wieder irgendwo hängen bleibst, stockst oder stolperst – ich unterstütze dich gern mit einem Coaching. Schreib' mir einfach - ich freue mich auf deine Nachricht! 

Inspirationen zum Lernen und Wachsen

Möchtest du wissen, wie du innere Blockaden überwindest und  über dich hinaus wächst? Dann trag dich ein für meine Inspirationen.

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